Editorial

Eine neue Publikation mit dem Namen Qenneshrin betritt die Pressebühne des Assyrer-Aramäer-Chaldäer-Suryoyo Volkes. Dieser Schritt heißt für uns, die mesopotamische Zivilisation als Grundlage zu nehmen und sich an einem modernen Leitmotiv zu orientieren, welcher offen ist für jede progressive Idee und Anschauung. Es ist für uns wichtig, unsere Begeisterung und unser Wissen mit unseren Leserinnen und Lesern zu teilen.

Mit der Herausgabe unserer Zeitung Qenneshrin bleiben wir an der historischen, kulturellen, gesellschaftlichen Einheit unseres Volkes und der Sehnsucht nach Freiheit gebunden. Das gilt als Präambel, von der wir nicht abrücken werden. In diesem Sinne werden wir eine gemeinsame Basis für jeden Einzelnen, jede Institution und für den Gesellschaftsbereich schaffen und die Grundlagen für den konstruktiven Dialog vorbereiten. In Verbundenheit mit diesen Tatsachen werden wir unseren Weg weitergehen, unserer Aufgabe gerecht werden und Verantwortung übernehmen.

Unsere Zeitung erkennt die ersten auf Tontafeln gedrückten Keilschriftzeichen, die jahrtausende alten mündlichen Überlieferungen, die verschiedenen Zeitschriften und Werke, die Ideen und Anschauungen von Wissenschaftlern und Politikern, die durch den modernen Nationalkampf und -bewegung entstandenen Zeitschriften wie Renyo Hiro, Darbo d`Hirutho, Sheble und andere journalistischen und literarischen Werke als Bereicherung und als ihr Erbe an. Demzufolge wird unsere Zeitung für die Frauen, Jugendlichen und anderen gesellschaftlichen Bereiche unseres Volkes eine eigene Rubrik schaffen, um auf deren Ansichten, Fragen, Probleme und Zukunftsperspektiven aufmerksam zu machen.

Der Jugend, den Frauen und jenen Personen unseres Volkes, die sich in unserer syro-aramäischen Muttersprache (Ost-West Dialekt) oder unterschiedlichen Sprachen ausdrücken wollen, steht unsere Zeitschrift offen. Hier werden die Magazine Renyo Hiro, Darbo d`Hirutho und Sheble weiterhin existieren, denn die Gedanken, Ideen und Ziele werden von Qenneshrin übernommen. Wir sind davon überzeugt, dass so ein noch größerer Leserkreis erreicht werden kann. Als eine moderne Publikation ist es unser erklärtes Ziel, von der Monatszeitschrift zu einer Wochenzeitung überzugehen. Dabei werden wir immer versuchen, eine stabile Brücke zu bauen. Unsere Zeitung heißt jedwede Kritiken, Lösungskonzepte, Gedanken und Anschauungen schriftlich wie mündlich willkommen, sofern sie nicht unseren Überzeugungen von Einheit und Freiheit widersprechen.

Unsere Zeitung hat wichtige Gewinne erzielt, welche im Zuge der jahrelang geleisteten Widerstandsbewegung entstanden sind. In einer Zeit, in der im Mittleren Osten gravierende Entwicklungen und Umwälzungen stattfinden, ist die Publikation unserer Zeitung, neben der Eröffnung des nationalen TV-Senders Suroyo TV, ein weiterer wichtiger Schritt für die Medienwelt unseres Volkes. Die wirtschaftlichen und technologischen Erfindungen, Entwicklungen und Produktionen lösten gewaltige Fortschritte in unserer Welt aus. Auch jedes kleinste und entfernte Ereignis und Problem kann binnen weniger Sekunden und Minuten die Weltöffentlichkeit erreichen. In einer transparenten Welt ist auch die Frage unseres Volkes auf die Agenda der Weltöffentlichkeit gelangt. Heute haben wir eine historische Phase erreicht, auf die wir seit 2500 Jahren gewartet haben. Vor diesem Hintergrund geht in allen Teilen unserer Heimat und in der Diaspora eine moderne patriotische Bewegung vonstatten, die ihresgleichen die Vergangenheit nicht gesehen hat.

Damit die Demokratie im Mittleren Osten Einzug halten und zum Bestandteil der Gesellschaft werden kann, fallen auf die intellektuellen Personen unseres Volkes, auf die politischen Bewegungen, kulturellen und religiösen Institutionen, kurz auf alle Bereiche und Teile unserer Bevölkerung historische Aufgaben und Verantwortungen an, die auf der Grundlage der nationalen Einheit beruhen. Um die nationalen und gesellschaftlichen Fragen unseres Volkes zu lösen und der Unterdrückung ein Ende zu setzen, benötigt die politische und organisatorische Repräsentativkraft unseres Volkes dringend die allgemeine Unterstützung und Rückendeckung. Damit unser Volk seine Freiheit erlangen kann, muss die innere Organisierung gestärkt werden; um nach Außen hin Freundschaften zu schließen zu können, ist die erfolgreiche Realisierung des Großprojekts für den Mittleren Osten und Nordafrika entscheidend. In dieser Phase sind die Ideen der Intellektuellen, die politischen Lösungsvorschläge und nationale Allianzen von unermesslicher Bedeutung.

Angesichts der Tatsache, dass aktuell viele positive Entwicklungen stattfinden, werden wir Diskussionsbeiträge und Lösungsperspektiven veröffentlichen, um eine Plattform der Verständigung und Annäherung zu werden. Unsere Zeitung wird in syrisch-aramäischer (Ost-West), arabischer, türkischer, deutscher und schwedischer Sprache erscheinen. In Rücksicht auf die allgemein gültigen Regeln der Pressewelt werden wir antidemokratischen und rückständigen Ansichten keinen Platz einräumen. Das Ziel unserer Zeitung ist es, die Kultur des Friedens, der Freundschaft, Freiheit und Demokratie innerhalb unseres Volkes und innerhalb jener Völker, mit denen wir gemeinsam leben, weiterzuentwickeln.

In diesem Sinne laden wir unsere Intellektuellen und Freundinnen und Freunde dazu ein, unsere Zeitung mit ihren Beiträgen und Ideen zu bereichern. Außerdem sind wir der festen Überzeugung, dass all unsere Leser und alle Institutionen des Assyrer-Aramäer-Chaldäer-Suryoye Volkes Qenneshrin unterstützen werden. In diesem Sinne sehen wir uns, so unser größter Wunsch, in einem Monat wieder.

Die Redaktion