Die Geiselnahmen im Irak gehen weiter
(Qenneshrin-Irak) Die geistlichen Führer der Kirchen im Irak melden, dass die Entführungen von Christen im Irak erneut angestiegen sind.
Der Bischof der katholischen Kirche Bagdads Mor Jan Benjamin Sleman appellierte an die irakische Regierung, damit diese Sicherheit gewährleistet.
Viele der Entführungen erfolgen, weil entweder Geld erpresst wird oder aufgrund der Religionszugehörigkeit, erklärt Bischof Jan in der Zeitung des Vatikan “Observatore Romano”. Deshalb soll die Regierung nicht nur die politischen Probleme sehen, sondern auch diese Situationen zur Kenntnis nehmen.
Bischof Jan informiert, dass am 19.08.2008 ein Vater mit seinem Sohn tot aufgefunden worden sind. Ein Tag davor bat ein Gemeindemitglied des Bischofs um 20.000 $, damit ihr 19-jähriger Sohn befreit werden kann.
Allgemein werden viele Menschen entführt, jedoch sind Christen am meisten betroffen, so Bischof Jan. Diese Entführungsdramen kommen nicht nur in Bagdad vor, sondern auch in anderen Städten des Irak. Letztlich wurde eine christliche Miliz im Nordirak gegründet, damit diese die Christen beschützen.
Der Sprecher des Vatikans Bischof Dominik Mamberti erklärte, dass die Situation der Christen im Irak sehr kritisch sein. Bei einer Versammlung in Rimini gab dieser bekannt, dass vor Beginn des Irakkrieges im Jahre 2003 mehr als 1 Millionen Christen im Irak gelebt haben; heute ist die Anzahl auf die Hälfte geschrumpft.