Sayfo-Konferenz in Södertälje

Södertälje/Schweden (qenneshrin): Unter dem Motto „Nie wieder Sayfo – Aldrig mer Sayfo“ wurde seitens der Schwedischen Volkspartei (Folkpartiet-VP), des Liberalen Jugendverbandes, der Liberalen Studenten und des Studentenverbandes Vuxenskolan am Samstag, den 18. Februar 2006, eine Konferenz über die Situation der Suryoye vor dem Hintergrund des Völkermordes organisiert. Zu den Referenten der Konferenz gehörten; Gulan Avci, Besima Simsek, Abraham Steifo, Fredrik Malm und Metin Hawsho.

Gegen Mittag wurde die Konferenz seitens der Parlamentskandidatin Gulan Avci mit einer kurzen Begrüßung und einer Einleitung auf das Programm eröffnet. Anschließend übergab sie das Wort an den Berichterstatter der Göteborgs-Posten Abraham Steifo. Dieser Berichtete über die Ausmaße des Völkermordes von 1915 und dessen Wirkungen auf die nachfolgenden Generationen des Suryoyo Volkes. Seine Rede konzentrierte sich im Besonderen auf die Dezimierung der Christen des Osmanischen Reiches. „Während der Zeit des Völkermordes lebten mehr als 4 Millionen Christen im Osmanischen Reich und machten 1/3 der Gesamtbevölkerung aus. Heute sind nur noch einige wenige Tausende übrig geblieben“ so Steifo. 

Fredrik Malm, Vorsitzender des Liberalen Jugendverbandes und Parlamentskandidat, hielt einen Vortrag über die Demokratie in den Staaten des Mittleren Ostens. Dabei machte er deutlich, dass diese Länder vieles nachholen müssen und sich noch in einem Demokratisierung Prozess befinden. Hierbei müssten die Grundrechte der Menschen und die Rechte der jeweiligen Völker als Grundlage genommen und respektiert werden.

Metin Hawsho, Vorsitzender des Kreisverbandes Södertälje, machte in seiner Rede auf die Aktivitäten der Suryoye in der schwedischen Politik aufmerksam. „Die ersten Suryoye kamen Ende der 60er Jahre nach als Flüchtlinge aus dem Libanon nach Schweden. Anschließend kamen die Wellen der Gastarbeiter und Flüchtlinge aus der Türkei. In Schweden fanden wir eine neue Heimat, haben uns recht schnell integriert und wurden politisch aktiv“ sagte Hawsho.

Zum Schluss der Konferenz wurden verschiedene Fragen an die Referenten gestellt. Die meisten dieser richteten sich jedoch auf die Anerkennung des Völkermordes durch das Schwedische Parlament und welche Rolle die Volkspartei dabei spielen kann.