ESU Vortrag in Södertälje

Södertälje Schweden (Q): Am Sonntag, den 19.06.06 organisierte die schwedische Sektion der European Syriac Union (ESU) einen Vortrag über die Entstehungsgeschichte der Union und über allgemeinen politischen Entwicklungen im Mittleren Osten. Als Referenten wurden die Fikri Aygür und Augin M. Alyas, ESU Vorstandsmitglieder, eingeladen.

Der Vortrag wurde mit einem kurzen Abriss über die Geschichte des Suryoyo Volkes eröffnet. Aygür, Stellv. Vorsitzender der Union, referierte zuerst über die über vorchristliche Geschichte. „Unser Volk gehört zu den ältesten und indigensten Völkern des Mittleren Ostens. Es hat viele wertvolle Errungenschaften zur Entwicklung der Menschheit beigetragen. Die Erfindung der Schrift, die Gründung des ersten zentralistisch geführten Staates und die Entwicklung vieler Wissenschaften, haben ihren Ursprung im Mittleren Osten. Wir sind die Nachfahren der alten Zivilisationen der Akkadäer, Assyrer, Babylonier und Aramäer“ so Aygür.

Danach ging der Referent auf die Christianisierungsphase ein. „Unser Volk gehört zu den ersten Völkern, die das Christentum angenommen haben und spielte eine unschätzbare Rolle bei der Verbreitung und Missionierung dieser neuen Ideologie. Mit der Annahme des neuen Glaubens bildete sich ein neues Volk und bezeichnete sich Suryoyo.“

Nach einer kurzen Pause referierte Aygür über die Entstehungsgeschichte der European Syriac Union (ESU) und ging auf die bisherigen Aktivitäten der Union. Danach schilderte er die allgemeine politische Situation und Rolle des Suryoyo Volkes. „Nach dem 11. September 2001 brach eine neue Phase in unserer Heimatregion ein. Die Irak-Intervention und die Bildung eines neuen demokratischen Staates brachten unserem Volk politische und kulturelle Rechte in seinem Heimatland. Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird unser Volk verfassungsrechtlich Anerkannt. Diese Entwicklungen im Irak werden auch die anderen Staaten der Region beeinflussen“ sagte Aygür.

Als nächstes ging der ESU-Vertreter auf die Situation der Suryoye in der Türkei ein und analysierte die aktuellen Entwicklungen. „Die Rückkehrbewegung der Suryoye in den Tur Abdin hat in den letzten Jahren stark zugenommen. In fast jedem Dorf werden Kirchen und Klöster renoviert und neue Häuser gebaut. Jedoch wollen wir dass die politischen und kulturellen Rechte unseres Volkes in der türkischen Verfassung verankert und garantiert werden. In diesem Zusammenhang finden regelmäßige Sitzungen mit der EU-Kommission statt“ resümierte Aygür.

Zum Schluss des Vortrages wurden zahlreiche Fragen in Bezug auf die künftigen Aktivitäten der ESU und der Rückkehr in den Tur Abdin gestellt.