Yeziden flüchten aus dem Irak

(Qenneshrin-Irak) Wegen der wachsenden Unsicherheit und den Attentaten auf die Yeziden im Irak denken nun immer mehr an Flucht ins Ausland.

Am 20. Juli teilte der Vertreter der Brüderlichkeit und der Solidarität der Yeziden Ghassan Salem mit, dass seit dem Jahr 2006 die Auswanderung der Yeziden aus dem Irak aufgrund der Angriffe und Festnahmen drastisch zugenommen hat. Ghassan Salem äusserte, dass bewusst versucht wird, die Yeziden aus dem Irak zu vertreiben.

Es leben etwa 500.000 Yeziden im gesamten Irak, allein im Gebiet um die Stadt Sinjar 300.000. In Mossul werden die Yeziden systematisch von Terroristen bedroht und zur Flucht gedrängt. In diesem Gebiet sind kaum US-Soldaten stationiert.

Ghassan Salem berichtet, dass 24 Menschen auf dem Weg zu ihrer Arbeit getötet wurden. Aus anderen Medienberichten geht hervor, dass in den nordirakischen Dörfern Qahtaniya und Jazeera Extremisten fünf Lkw voller Sprengstoff in die Luft gejagt und ein Blutbad angerichtet haben. Bei diesem Attentat sind mehr als 400 Menschen gestorben.

Die Yeziden sind eine alte Religionsgemeinschaft, die den Islam nie angenommen hat. Für wahhabbitische Fanatiker gelten sie deshalb als Ungläubige und werden sogar als „Teufelsanbeter“ verunglimpft.

Die Yeziden haben im irakischen Parlament 2 Vertreter und im Parlament der kurdischen Region 3 Vertreter. Somit sind die Yeziden geteilt, von denen ein Teil an die Region Kurdistan gebunden sein will und die andere an die irakische Regierung.